Es ist nicht zu leugnen – die Corona-Pandemie hat das Leben, wie wir es kennen, verändert. Soziale Distanzierungsmaßnahmen, Selbstisolation und Telearbeit sind zur Norm geworden und haben unsere Wertvorstellung von ‚Leben‘, ‚Wohnen‘ und ‚Arbeiten‘ gewandelt. COVID-19 hat auch die Art und Weise, wie man in Japan arbeitet und lebt, erheblich beeinflusst, erkennbar z.B. an der Empfehlung, die „drei Cs“ (closed spaces, crowded places, and close-contact settings = geschlossene Räume, überfüllte Orte und Umgebungen mit engem Kontakt) zu vermeiden.
In dieser Diskussionsrunde werden wir daher erörtern, wie sich die Wohn- und Arbeitswelten in Tokyo als Stadt und Japan als Land modifiziert haben und welche Wege eingeschlagen wurden, um (kreativ) auf die Pandemie zu reagieren. Zu Beginn stellen wir verschiedene Konzepte und Projekte vor, die während der Corona-Krise in Tokyo zu beobachten waren bzw. entstanden sind, gefolgt von neu gestalteten Wohn- und Lebenswelten außerhalb Tokyos (z.B. Onomichi, Shirahama) und anderen Städten weltweit im Vergleich (Vorstellung Forschungsprojekte Tokyo – Canberra bzw. Japan, Slowenien und Deutschland). Neue Ideen bzw. Begriffe wie z.B. Workcation, Urban-Rural Linkage und Lifestyle Entrepreneurs werden dabei ebenso erklärt bzw. debattiert, wie auch die weitreichenden Auswirkungen dieser Tendenzen auf die Zukunft Tokyos, besonders auf die Bevölkerung der Stadt, die 2021 das erste Mal seit 26 Jahren geschrumpft ist.
Tokyo Living: Neue Wohnen und Arbeitswelten
Konzept: Urban-Rural Linkages
Japan Living: Wohnen und Arbeiten außerhalb Tokyos (Shirahama / Onomichi)
Konzept: Lifestyle Entrepreneurs
Tokyo im internationalen Vergleich
(Tokyo/ Canberra und Japan/ Slovenien/ Deutschland)
Gesprächsteilnehmerinnen:
Dr. Heide Imai, Architektin, Associate Professorin an der Senshū Universität, Fakultät für Interkulturelle Kommunikation. Sie beschäftigt sich vor allem mit urbanen Orten, durch die wir Stadtentwicklungsprozesse zwischen Revitalisierung und Verfall, Kreativität und Nachhaltigkeit verstehen können. Eine neue Publikation zum Thema mit dem Titel Everyday Yokohama – Neighbourhoods between Decline and Revival wird 2022 bei Palgrave Macmillan erscheinen. Persönliche Webseite von Heide Imai.
Dr. Susanne Klien ist Associate Professorin im Modern Japanese Studies Program der Hokkaidō Universität. Ihre Forschungsthemen sind u.a. regionale Revitalisierung, Traditionen im ländlichen Japan, transnationale Migration. Sie veröffentlichte Urban Migrants in Rural Japan: Between Agency and Anomie in a Post-growth Society (SUNY Press 2020).
Moderation: Dr. Mechthild Duppel
Datum und Zeit:30.Maerz 2022, 18.30-20.00 Uhr (Japan), 11.30-13.00 Uhr (MESZ)
(ACHTUNG: in Europa gilt wieder SOMMERZEIT, der Zeitunterschied zu Japan beträgt 7 Stunden!)
Zoom-Link: https://us02web.zoom.us/j/83572742663?pwd=T1psbWc2cXJla3FOaTYxck1WQ05FZz09
Meeting ID: 835 7274 2663
Passcode: 546682